GedankenHermann Preßler

 Sonnenschein. Relativ kalter Wind.
Waldspaziergang zu zweit. Leute zu zweit oder allein, die entgegenkommen. Gehen aneinander vorbei,
täusche ich mich, wenn ich empfinde, einander Fremde grüßen sich jetzt häufiger, als sonst im Vorbeigehen üblich?

Wie wichtig doch dieses Stück verbliebener Freiheit jetzt ist. Wie deutlich empfinden wir, dass der Mensch ein soziales Wesen ist, Martin Buber, der jüdische Philosoph, sagte sinngemäß: Der Mensch ohne Mitmensch ist ein Gespenst. Ja, wie gespenstig mute es an, wenn unsere sonst so belebten Straßen und Plätze wie leergefegt sind. Aus guten Grund natürlich! Kein Zweifel! Erinnern wir uns daran, wenn wir uns wieder unvoreingenommen gegenübertreten dürfen.

Dieses Stück Freiheit hilft uns. Die Heiterkeit der Natur hilft unserem Gemüt, der „Himmel“ höhnt nicht, weder lächelt er kalt-blau, noch verspricht er uns das Blaue (vom Himmel). Und mir fällt ein Wort aus den biblischen Psalem ein. Ein Mensch hat Güte erfahren, ist bewahrt worden, kann wieder aufatmen. Und aus seinem Mund fließt Zuversicht mit den Worten:

„Du (Gott) stellst meine Füße auf weiten Raum.“

Ich mache mir das zu eigen – und verspüre Erleichterung.