Pfarrer Martin Ufer

Gottesdienst in der Stiftskirche – 5. April 2020

normalerweise haben wir hier in der Gemeinde, gerade jetzt im Frühling, Taufen und Hochzeiten. Bei solchen Gelegenheiten habe ich dann immer wieder Stammbücher in der Hand, so wie dieses hier. Allerdings wird das weniger. Viele Paare lassen sich nur noch eine Hochzeits- oder eine Geburtsurkunde ausstellen. — Ich finde das eigentlich schade. Ich kann mich nämlich noch gut erinnern, wie ich als Kind im Wohnzimmerschrank einige alte Familienstammbücher gefunden habe, die ein paar Generationen abgedeckt haben. Ich habe dann zusammen mit meiner Mutter die Bücher durchgesehen. Da gab es einen Jakob, eine Käthe oder eine Luwis-oma; und meine Mutter hat mir zu jedem einzelnen etwas erzählen können. Irgendwann haben wir dann noch eine Kiste mit alten Fotos dazu genommen und so haben meine Vorfahren, die ich ja nie kennen gelernt hatte, plötzlich ein Gesicht bekommen. Ich habe damals zum ersten Mal bewusst wahrgenommen, dass ich in einer langen Reihe von Menschen stehe, die mir vorausgegangen sind, und mit denen ich überraschend viel gemeinsam habe. Mit einer Art Stammbuch haben wir es in unserem heutigen Bibeltext zu tun: